HEKS Deutschtreff: Sprachförderung im Walk-in-Format

Mit dem Deutschtreff Gümligen hat HEKS Bern 2019 erstmals einen Walk-in-Deutschkurs pilotiert. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde der Deutschtreff 2020 ins ständige Angebot aufgenommen und in Thun ein zweiter eröffnet. Die Deutschtreffs werden von erfahrenen Kursleiterinnen geführt und richten sich in erster Linie an Personen, die im Alltag zu wenige Gelegenheiten finden, Deutsch zu sprechen.

In den Deutsch- und Alphabetisierungskursen machte HEKS seit Jahren die Erfahrung, dass es immer wieder Migrant/innen gibt, die - einen Kurs besuchen, sich aber nicht getrauen, ihr Deutsch im Alltag anzuwenden und zu üben, weil Sprechgelegenheiten in einem ungezwungenen Rahmen fehlen, - wenig vertraut sind mit dem selbständigen Lernen und Üben ausserhalb eines Kurses oder dazu in ihrem Alltag keine Gelegenheit finden, - aus verschiedenen Gründen nicht auf Anhieb einen Kurs besuchen können/wollen und ein offeneres Format benötigen, das es ihnen erlaubt, sich ans Deutschlernen heranzutasten und die Voraussetzungen für einen Kursbesuch aufzubauen, - sehr motiviert sind sofort mit lernen zu beginnen, aber noch auf einen Platz in einem geeigneten Kurs warten müssen. Der «Deutschtreff» wurde dafür konzipiert, diese Lücken zu adressieren. In diesem Gefäss mit Walk-in-Charakter wird das freie Sprechen und das selbstorganisierte Lernen gezielt gefördert. «Walk-in» bedeutet hier: Es ist keine Anmeldung nötig, man kann einfach kommen und muss sich nicht für eine längerfristige Teilnahme verpflichten. Denjenigen Migrant/innen, die noch keinen Kurs besuchen, bietet der «Deutschtreff» eine unkomplizierte Gelegenheit, sich mündliche Kenntnisse anzueignen, in der Gruppe wie auch individuell, elektronisch und analog zu üben und Infos zu geeigneten Kursen zu erhalten. Für diejenigen, die auf einen Kursplatz warten müssen, ist der Treff eine Möglichkeit, bis zum Kursbeginn zu überbrücken und sofort mit Lernen anzufangen oder weiterzufahren. Die Deutschtreffs in Gümligen und Thun werden von der kantonalen Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) mitfinanziert. Geleitet werden sie von einer erfahrenen Kursleiterin mit Unterstützung durch mehrere Freiwillige. Nur so ist es möglich, auf die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der wechselnden Teilnehmenden einzugehen. Dank dem Engagement der Freiwilligen, die fast ausnahmslos in der nahen Umgebung des Kursstandorts leben, und der Vernetzungsarbeit der weiteren Projektbeteiligten vor Ort, können zudem Personen erreicht und zu einem Kursbesuch motiviert werden, die sonst den Weg in einen Deutschkurs nicht finden würden.

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