KIP ist zu einer Marke geworden

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Nicolas Roguet, Integrationsdelegierter des Kantons Genf

Die Integration von Ausländerinnen und Ausländern ist für den sozialen Zusammenhalt
von zentraler Bedeutung, besonders in einem Kanton wie Genf, der einen Ausländeranteil von 40 Prozent aufweist. In seinem KIP vereint der Westschweizer Kanton mehr als 80 konkrete Integrationsmassnahmen – zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Migrations- und der einheimischen Bevölkerung. Der Integrationsdelegierte des Kantons heisst Nicolas Roguet und erläutert die Bedeutung der KIP für die soziale Integration:

Herr Roguet, wie empfanden Sie die Übergangsphase zu den KIP?

Die Konsultations­ und Entwurfsprozesse waren sehr anspruchsvoll und komplex. Dank dem kantonalen Integrationsprogramm KIP (französisch: PIC) mussten und konnten wir gemeinsam mit über 300 Verbänden und Institutionen in Genf ein kohärentes, pragmatisches und effizientes System aufbauen. Es war, als hätten wir von der Challenge League zur Super League wechseln müssen.

 

Welche Rolle haben Sie als Integrationsdelegierter?

Die Rolle bedeutet für mich, gleichzeitig Architekt, Ingenieur und Maurer zu sein, um die Projekte und Massnahmen möglichst nahe an den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner entwickeln und realisieren zu können. Konkret umfasst meine Arbeit das Umsetzen der kantonalen Integrationspolitik sowie das Entwickeln von Partnerschaften mit sämtlichen institutionellen Akteuren und Verbänden, die in der Integration tätig sind. Zu meinen Aufgaben gehören zudem die Bekämpfung von Diskriminierungen und das Verknüpfen von akademischer Forschung mit öffentlichen Massnahmen. Alle diese Tätigkeiten sind darauf ausgerichtet, die von Bund und Regierungsrat Pierre Maudet definierten Ziele zu erreichen.

 

Haben die KIP die Sichtbarkeit der Integrationsarbeit in Ihrem Kanton verstärkt?

Das ist unbestreitbar. Wir haben eine «Marke» PIC (KIP) entwickelt, mit der wir die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit der Integrationsbemühungen in unserem Kanton erhöhen. Die drei Buchstaben sind in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, nicht nur bei den Partnern in den Integrationsbereichen, sondern – so glaube ich – auch bei vielen Genfer Einwohnerinnen und Einwohner. Die Verwendung eines KIP­Logos, die Durchführung von Kampagnen wie «Ich bin 8 (Jahre hier)», «(Sprach)kurse im Park», «Aktionswoche gegen Rassismus», die Ausarbeitung und Verbreitung von über 30000 Informationsbroschüren, die aktive Nutzung der sozialen Medien und die regelmässige Medienpräsenz des KIP haben das Bewusstsein für die verschiedenen Facetten des KIP im Kanton Genf erhöht.

 

Was bedeutet Integration für Sie persönlich?

Spontan fallen mir dazu mehrere Worte ein: sozialer Zusammenhalt, Vielfalt, Anderssein, Rechte und Pflichten, Staatsbürgerschaft. Aber auch: Herausforderung, Zukunft, Innovation, Potenzial, Dialog und Lösungen. Schliesslich bedeutet Integration für uns zurzeit vor allem «KIP» – das heisst Pragmatismus, Vertrauen und viel Entschlossenheit.

KIP Genf