Dialogue - Diskussionsabende bei MULTIMONDO

MULTIMONDO organisiert die Veranstaltungsreihe Dialogue mit mehreren Diskussionsabenden zu spezifischen Themen im Integrationskontext. Die Teilnehmenden können sich dabei in einem geschützten Rahmen über Fragen und Themen unterhalten, die sie schon lange beschäftigen.

Dialogue findet zweisprachig statt (d/f) und wird moderiert. Nach einem kurzen Themeninput durch eine Fachperson, eine politische Persönlichkeit oder ein*e Autor*in, etc. können die Teilnehmenden Fragen stellen, ihre Meinung äussern und mitdiskutieren. Am 9. Mai 2019 hat der erste Dialogue Abend dieses Jahres stattgefunden, eröffnet hat ihn die Nationalrätin Ada Marra mit einer Lesung aus ihrem Buch "Ab wann ist man von hier?" (Originaltitel: "tu parles bien français pour une Italienne"). Die im Buch präsentierten Themen bildeten die Grundlage für eine Diskussion über das «Fremdsein» in der Schweiz und die Teilnehmenden tauschten sich über ihre eigenen Erfahrungen mit Migration aus. Zentral dabei waren Fragen rund um die Aufnahme im jeweiligen Land - auf politischer sowie gesellschaftlicher Ebene -, aber auch wie die Migration das Zugehörigkeitsgefühl verändert – im Wohn- sowie im Herkunftsland – und wie es ist sich mit mehreren Orten verbunden zu fühlen. Unser zweiter Dialogue-Abend behandelte die Frage der religiösen Neutralität und der Stellung religiöser Symbole im öffentlichen Raum. An diesem Abend war Pascal Gemperli zu Gast. Er ist Mitglied der Grünen des Kanton Waadt und zurzeit Generalsekretär des Waadtländer Muslimverbands. Aus der Diskussion ging hervor, dass die Gewissensfreiheit und nicht nur die Religionsfreiheit ein Grundprinzip für jeden säkularen oder laizistischen Staat sein sollte. Der Säkularismus, so Gemperli, schütze die Religionen, da er eine Voraussetzung für religiösen Pluralismus und die Wahrung des sozialen Friedens sei. Der Dialog um diese Fragen ermöglichte es zu erkennen, dass die Verflechtung von Religion und Säkularismus durchaus möglich, ja sogar wünschenswert ist. Der dritte Dialogue -Abend widmete sich dem Thema Sexualität und wie wir mit unseren Kindern und Jugendlichen über Sexualität sprechen können, um sie so gut wie möglich in der heutigen Zeit begleiten zu können. Zu Gast war an diesem Abend Nicole Dietschi, Sexualpädagogin bei der Stiftung Berner Gesundheit. Anhand von acht Aussagen zu verschiedenen, eng mit Sexualität verknüpften Themen, wie Geschlecht, Religion, Zustimmung oder Familie, wurden Ideen ausgetauscht und das eigene Wertesystem und eigene Vorstellungen davon, was bei einer Diskussion über Sexualität im Vordergrund stehen sollte, reflektiert. In der Auseinandersetzung mit dem Thema wurde deutlich, dass es zentral ist junge Menschen zu informieren, auch im Hinblick auf die Prävention von sexuellem Missbrauch. Ausserdem wurde diskutiert, dass bei einem Gespräch über Sexualität wichtig ist, das Wertesystem sowie die Vorstellungen und Überzeugungen eines bestimmten sozialen oder kulturellen Umfelds mitzuberücksichtigen resp. die Herangehensweise an so ein Gespräch diesem Umfeld anzupassen. Weitere Daten: 29. Oktober 2019: "50+ und ausgedient? – Umgang mit Arbeitssuche ab 50 Jahren" In Zusammenarbeit mit dem Programm Migration und Alter von Caritas Bern. 3. Dezember 2019: "Wenn die Polizei nur die Hautfarbe sieht – Widerstand und Rechtsverfahren bei Racial Profiling". Mit Tarek Naguib, Co-Herausgeber und Jana Häberlein, Co-Autorin des Buches "Racial Profiling: Struktureller Rassismus und antirassistischer Widerstand". Dialogue - Veranstaltungen