Zürichs Beitrag zur Prävention von jihadistischer Radikalisierung

Eine Zürcher Delegation machte sich im Juli 2016 ein Bild vom Präventionsmodell gegen religiös begründete Radikalisierung der belgischen Stadt Vilvoorde. Ihre Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen stellt die Delegation dem Sicherheitsverbund Schweiz zur Verfügung.

Eine siebenköpfige Zürcher Delegation bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Direktionen, Fachstellen und Wissenschaft besuchte letzten Sommer unter der Leitung von Regierungsrätin Jacqueline Fehr das belgische Vilvoorde. Die Stadt gilt aufgrund ihres ganzheitlichen Präventionsmodells zur Bekämpfung von jihadistisch motivierter Radikalisierung international als Good-Practice-Beispiel.

Die Erkenntnisse der Reise hat die Fachstelle für Integrationsfragen in Zusammenarbeit mit den Delegationsmitgliedern in einem Bericht zusammengefasst und stellt ihn dem Sicherheitsverbund zur Verfügung. Dieser ist aktuell dabei, einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus auszuarbeiten. Wesentliche Erkenntnisse für die Präventionsarbeit, die als effizientestes Instrument zur Verhinderung von gewalttätigem Extremismus gilt, sind folgende:

  • Stärkung und Ausweitung existierender Präventionsstrukturen, z.B. städtische Gewalt- und Extremismus-Präventionsstellen, ihre Ausweitung und Verankerung auf kantonaler Ebene
  • Förderung der Vernetzung und Kooperation involvierter Akteurinnen und Akteure im sozialen und Bildungsbereich
  • Intensivierung der Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren der muslimischen Bevölkerung
  • Einsatz einer Politik der offenen Türen in der Verwaltung durch Förderung der Vielfalt und Schutz vor Diskriminierung.

Im Kanton Zürich besteht eine solide Basis bezüglich Radikalisierungsprävention, worauf aufgebaut werden soll. Das Beispiel Vilvoorde zeigt, dass Präventionsarbeit – umfassend und früh angesetzt – wirkungsvoll sein kann. Der Kanton Zürich nimmt diese Aufgabe ernst und leistet mit dem Bericht einen wertvollen Beitrag dazu.

Bericht zur Studienreise
Vivere assieme | 15.03.2017